Unsere Leidenschaft für die Wachauer Marille


Marillenhof

Am Obsthof der Familie Reisinger werden auf knapp 8 ha die besten Sorten der EU-geschützten Wachauer Marille angebaut. Unsere Wachauer Marillen sind alte, hocharomatische Marillensorten die mit dem besonderen Klima in der Wachau (wir sprechen hier vom sogenannten Aromagürtel) exzellent gute Früchte ergeben. Wir haben in der Wachau heiße Tage (durch warme Winde aus dem pannonischen Raum) und kühle Nächte (durch Kaltluft aus dem Waldviertel und dem Dunkelsteinerwald) vor allem zur Reife hin.

Nur wo Wachauer Marille draufsteht, ist auch Wachauer Marille drin.

Diese Temperaturunterschiede Tag/Nacht sind für die ausgeprägte Aromaausbildung vor allem kurz vor der Reife verantwortlich. Die Wachauer Marille ist eine sehr wertvolle und empfindliche Frucht. Um Wachauer Marillen ernten zu können, ist sehr viel Arbeit und auch viel klimatisches Glück notwendig. Wir wünschen uns vor allem ein trockenes und warmes Blühwetter, das ist die Grundvoraussetzung für eine einwandfreie Befruchtung.




Marillen müssen für den Verkauf sauber, reif und unbeschädigt sein.




Dann benötigen wir eine frostfreie Blüte (eine einzige kalte, meist sternenklare Nacht mit -2 bis – 4 Grad C. genügt um die Blüten erfrieren zu lassen, was bedeutet, dass es keine oder nur eine sehr eingeschränkte Ernte gibt. Verheerend können Hagelunwetter sein, die die Früchte anschlagen und dann schon am Baum faulen lassen oder Gewitterstürme, die Marillenbäume entwurzeln oder oft zahlreiche fruchttragende Äste abbrechen.

Anhaltender Regen während der Ernte ist ein weiterer Risikofaktor. Die reifen Marillen nehmen den Regen über die Schale auf bis die Schale platzt. Diese Marillen sind dann sowohl für den Verkauf, wie für die Verarbeitung unbrauchbar. Fruchtfleisch und Aroma sind durch die Wasseraufnahme verwässert und dünn.

Die Arbeit im Marillengarten

Wir Marillenbauern sind noch echte "Handarbeiter". Unsere Früchte würden unter maschineller Bearbeitung am Baum nur leiden, da sie sehr empfindlich sind. Doch für die Pflegearbeiten am Boden nutzen auch wir Maschinen, zum Beispiel für das Mulchen von Gras und Unkraut (ca. 7 mal im Jahr wird das Gras gemulcht) der Grasmulch verbleibt als natürlicher Dünger im Marillengarten.


Baumerziehung nennt sich in der Marillenfachsprache die Formung zu niedrigen Marillenbäumen mit einer Hohlkrone. Das bedeutet, dass die Äste so "geformt" werden, dass das Sonnenlicht zu jeder einzelnen Frucht ungehinderten durchdringen kann. Ausserdem benötigen unsere Erntearbeiter an den bis zu maximal 3 Meter hochen Bäumen kaum noch Leitern und können so schonend vom Boden aus ernten.

Die "Hohlkronenerziehung" unserer Wachauer Marillenbäume bietet noch weitere Vorteile: In einem normalen Jahr mit gutem und frostfreiem Blühwetter entwickeln sich unzählige dicht hängende Früchte, die sich gegenseitig im Wachstum behindern würden. Ab Anfang Mai wird daher ausschließlich in Handarbeit die Überzahl an Früchten ausgedünnt. Die am Baum verbleibenden Früchte werden größer, schmecken besser und die sonst auftretende Alternanz (Rasten der Bäume nach einem Massenjahr) wird verhindert.


Die Marillenernte

Je nach Witterung beginnt dann Ende Juni, Anfang Juli die schönste Zeit im Marillenjahr - die Ernte. Unsere Wachauer Marillen werden ohne Ausnahme vollreif geerntet. Ob eine Wachauer Marille reif ist erkennt man an der Ausfärbung. An der Farbe erkennt der Pflücker die Reife der Marille. Man greift zu dieser Marille und die rutscht einem fast von allein in die Hand. Deshalb sagen wir auch: „Wir pflücken die Marillen mit dem Auge"! Nur wirklich vollreife Marillen werden gepflückt (wir sagen „Marünbrocken“ dazu) und ohne weitere Sortierung vorsichtig in den Verkaufskarton gelegt, den die Pflücker vor dem Bauch tragen.


Die Wachauer Marille zeichnet sich durch eine besondere Saftigkeit und durch ihr unvergleichliches Aroma aus, sie gilt unter Kennern als die beste Marille weltweit.
Die Wachauer Marille hat aber auch Nachteile, die man nicht verschweigen sollte. Sie sind nur sehr eingeschränkt lager- und transportfähig. Unsere Wachauer Marillen sollten eigentlich spätestens am Tag nach der Ernte gegessen oder weiterverarbeitet werden.

Wenn Sie Wachauer Marillen kaufen, bitte unbedingt an den Früchten riechen und auch kosten. Hier werden Sie als erstes die Unterschiede zu anderen regionsfremden Marillensorten erkennen, die immer häufiger in der Wachau z.B. von "fliegenden Händlern" verkauft werden.
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